SandyCheeks hat geschrieben:
Was ich aus deiner Meinung herauslese; dass es in Amerika zum Teil eine Doppelmoral gibt.
Nein, ich rede (hier) nicht von einer Doppelmoral. Ich rede davon, dass es diese Dauerlächel-Freundlichkeit nicht "umsonst" gibt, sondern dass es auch eine andere Seite der Medaille gibt. Wie man das bewertet und was man bevorzugt, ist Geschmackssache. Das habe ich ja auch geschrieben. Ich komme mit der deutschen Grantigkeit ganz gut zurecht und werde vom amerikanischen Flat-rate-Lächeln depressiv.
RoLaren hat geschrieben:
Wigwa hat geschrieben:
In Nordamerika wird Kindern beigebracht, nicht mit Fremden zu reden.
Und das ist hier in Deutschland anders?
Ja. Es gibt einen wesentlichen Unterschied. In Deutschland wird den Kindern beigebracht, nicht mit Fremden mitzugehen.
Wenn man den Kindern verbietet (oder zu verbieten versucht), mit Fremden zu reden, dann nimmt man ihnen die Möglichkeit, sich Hilfe zu organisieren, wenn sie welche brauchen. Die überwiegende Mehrheit der Erwachsenen hat aber nichts böses im Sinn und ist keine Gefahr für ein Kind. Und das ist in Europa nicht anders als in Amerika.
Dr. Sheldon Cooper hat geschrieben:
In DE ist eigener Grund und Boden eben KEIN ECHTER eigener Grund und Boden
Ich habe auch den Eindruck, dass es in Deutschland mehr Vorschriften gibt zur Nutzung des eigenenen Grund und Bodens.
Aber auch in Nordamerika darfst du auf deinem Grundstück nicht ungestraft einen Mord begehen. Und es gibt auch Einschränkungen, die man sich in Deutschland nicht vorstellen könnte. Zum Beispiel gibt es Wohngebiete, in denen keine Zäune und keine Wäscheleinen erlaubt sind. Oder ein Wohngebiet kann einen Hausbesitzer zum Verkauf seines Hauses zwingen, wenn er sein Haus zu sehr verfallen lässt.
Dr. Sheldon Cooper hat geschrieben:
Es hat aber auch immer und überall auf der Welt mit der Location zu tun.
Es ist nur gerade umgekehrt, wie die Logik vorschlagen würde: In den ruhigen, wohlhabenden Wohngebieten der Städte gibt es keine Kinder, die ohne ständige Überwachung auf der Straße (oder auf den Garageneinfahrten und dem Gehweg) spielen würden. Nur richtig auf dem Land, in Vermont oder so, da haben die Kinder noch echte Freiheiten.
Ich habe mir aber sagen lassen, dass das in Deutschland auch viel schlechter geworden ist, im Vergleich zu damals als ich Kind war.
Dr. Sheldon Cooper hat geschrieben:
Wigwa hat geschrieben:
Der andere Nachteil von dieser amerikanischen Art, offen und freundlich zu sein: Es ist ganz schwierig, reale Freundschaften aufzubauen
Sorry, aber das ist einfach Quatsch, ein Klischee, was man hier den Leuten einreden will. Als wenn jeder Amerikaner keinen einzigen echten Freund hätte und alle nur völlig oberflächlich lose Bekanntschaften pflegen würden.
Ich habe nicht gesagt, dass
alle Amerikaner nur oberflächliche Bekanntschaften hätten. Es ist auch in Nordamerika nicht unmöglich, reale Freundschaften aufzubauen. Aber es fällt nicht auf, wenn man darauf verzichtet und sich mit den Oberflächlichkeiten zufrieden gibt.